Kitzinger Bäume im Klimastress: Grüne stellen Antrag auf neue Pflanzmethode und Auswahl hitzetoleranter Bäume 30. November 202030. Mai 2021 Pressemitteilung der GRÜNEN Fraktion Kitzingen Autorin: Eva Trapp Nicht nur die Wälder sind im Klimastress, auch die Straßenbäume kämpfen mit Hitze und Trockenheit. Die Grünen wollen dem Absterben von Straßenbäumen in Kitzingen entgegenwirken. Sie fordern in einem Antrag an den Stadtrat bei Neupflanzungen und beim Austausch kranker Bäume zukünftig die nachhaltige Pflanzmethode des „Stockholmer Modells“ einzusetzen. Dieses setzt auf die Verbesserung der Wuchsbedingungen und schafft vitalere Pflanzen mit weniger Pflegeaufwand. Eine der wichtigsten Komponenten des „Stockholmer Modells“ ist die Be- und Entlüftung der Pflanzgruben. Die garantiert ein circa 50 Zentimeter tiefer Schacht, der in die Pflanzgrube des Baumes eingelassen wird. Der Straßenbelag zum Schacht hin sollte leicht geneigt sein, damit Oberflächenwasser gezielter in den Untergrund abgeleitet wird. Stadtrat und Ökologe Klaus Sanzenbacher: „Die Straße wird schneller entwässert und die Bäume mit zusätzlichem Wasser versorgt. Vor dem Hintergrund, dass der Wasserbedarf eines neugepflanzten Hochstammes bei etwa 200 l/Woche liegt, ist das ein unschätzbarer Vorteil!“. Zusätzlich erfolgt der Einbau einer Trag- und Belüftungsschicht in der Pflanzgrube: Schotterbruch oder recycelter Beton werden verdichtet und anschließend mit einem Feinsubstrat wie Humus, Lava, Sand oder Lehm ausgeschwemmt. So entsteht eine stabile Tragschicht, die zugleich die Belüftung des Wurzelwerkes sicherstellt. Sanzenbacher setzt darüber hinaus auch auf eine andere Auswahl an Bäumen. Der Umwelt-Experte der Grünen betont: „Wir sollten zukünftig nur noch trockenheitsverträgliche und hitzetolerante Bäume pflanzen, die mit den Herausforderungen des Klimawandels besser zurechtkommen.“ Er verweist auf die Ergebnisse des Forschungsprojektes „Stadtgrün 2021: Neue Bäume braucht das Land!“ der Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, Veitshöchheim. Bäume sind Klimaretter: Sie produzieren Sauerstoff, verbrauchen dabei CO2 und filtern Staub aus der Luft. Jeder einzelne Baum trägt zur Verbesserung des Stadtklimas und der Reinigung der Luft bei. Sanzenbacher: „Wir können es uns nicht leisten, tatenlos zuzusehen, wie die Bäume einer nach dem anderen absterben. Besonders die alten Bäume müssen wir schützen. Mit dem Stockholmer Modell sorgen wir für starke, wuchsfreudige Stadtbäume, die dem Klimawandel trotzen können. Wir legen die Basis für eine erfolgreiche und dauerhafte Baumentwicklung in Kitzingen.“ Das „Stockholmer Modell“ wird europaweit in immer mehr Kommunen umgesetzt und zuletzt auch im Würzburger Stadtrat verabschiedet.
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