Weitere 144 Parkplätze entfallen – Jetzt Fokus auf Stadtbus und Radwegenetz legen! 8. Dezember 20201. November 2021 Eva Trapp und Christa Büttner (v.lks.), Sprecherinnen des Ortsverbandes Bündnis 90/Die GRÜNEN fordern Konsequenzen auf die bevorstehende Schließung der zentralen Tiefgarage in der Herrnstraße. Pressemitteilung des Ortsverbandes Bündnis 90 / Die GRÜNEN Kitzingen. Autorin: Eva Trapp Die Schließung der zentralen Tiefgarage in der Kitzinger Herrnstraße ist ein weiterer Pfeil ins Herz der Innenstadt. Selbst wenn die Kündigung des Vertrags aus wirtschaftlichen Gründen nachvollziehbar sei, kann dies nicht ohne Konsequenzen bleiben. Der Ortsverein Bündnis 90 / Die GRÜNEN appelliert an die Stadtverwaltung, den Parkraum zu erhalten und endlich ein Verkehrs-Konzept mit Alternativen zum Pkw-Individualverkehr zu schaffen: Kitzingen braucht einen innerstädtischen öffentlichen Personennahverkehr in Form eines gut getakteten Stadtbusses, der die Ortsteile mit der Innenstadt verbindet. Flankierend muss das Radewegenetz ausgebaut werden. Der zusätzliche Wegfall von 144 Parkplätzen zum Jahresende wird die Kitzinger Parkplatznot nochmals erheblich vergrößern. Aber es fehlt auch nur ansatzweise eine Strategie der Abhilfe. Sparkasse und Stadtbetriebe sehen sich beide als Verlierer in der Sache „Tiefgarage Herrnstraße“, doch die wahren Verlierer sind wieder einmal die Kitzinger Bürger*innen und der Einzelhandel in der Innenstadt. Wer mit dem Auto in die Innenstadt fährt, sucht in schöner Regelmäßigkeit vergeblich einen Parkplatz. Die Entscheidungen der Stadt verschlimmern diese Lage Zug um Zug. GRÜNEN Vorstands-Sprecherin Christa Büttner: „Auch wenn man den Wegfall von 60 Parkplätzen im Schwalbenhof (erstmal) noch verhindern konnte: In den letzten Jahren sind nach unseren Recherchen in der Kitzinger Innenstadt im Bereich B8 – Hindenburgring – Nordbrücke bereits 104 Parkplätze ersatzlos weggefallen. Rechnet man die 144 Stellplätze des Parkhauses dazu, sprechen wir von knapp 250 Parkplätzen. Die kann man nicht einfach ersatzlos streichen ohne Gegenmaßnahmen.“ Der Parkplatzabbau begann mit dem Ausbau des Main-Kais für die Hotelschiffe und ist keineswegs beendet. Im ehemaligen Kaufhaus Storg werden 30 Wohnungen gebaut – doch Parkplätze können dazu nicht angeboten werden. Weitere Parkplätze werden mit dem Hotelneubau am Main verschwinden, die Hotelgäste sollen in der Tiefgarage der Feuerwehr parken. Wo aber parken die Anwohner*innen und einkaufswillige Bürger*innen? Vor dem Hintergrund dringend notwendiger Flächenentsiegelung und Schaffung von mehr Aufenthaltsqualität in der Innenstadt befürworten die GRÜNEN prinzipiell Parkplätze unterhalb der Erde oder in der Höhe, also Tiefgaragen bzw. mehrgeschossige Parkdecks. Die Ertüchtigung des bereits vorhandenen Parkraumes in der Herrnstraße sollte durchgeführt werden, anstatt eine Bauruine zu schaffen, für die es schwerlich eine Nachnutzung geben kann. Das wäre nachhaltig und in die Zukunft gedacht. Büttners Co-Sprecherin Eva Trapp moniert: „Sanierungen kommen in der Regel nicht völlig unerwartet. Die Stadt weiß offenbar schon einige Jahre lang um die Sanierungsbedürftigkeit der Tiefgarage in der Herrnstraße. Wenn die Schließung schon länger in Betracht gezogen wurde, frage ich mich, warum man nicht längst mit Alternativen plante? Die Stadt hatte vor 1-2 Jahren die Chance, durch den Bau eines zweigeschossigen Parkdecks am Kitzinger Bahnhof mehr als 100 zusätzliche Stellplätze zu schaffen. Diese Chance wurde nicht wahrgenommen. Wenn die Stadt jetzt für 2-3 Millionen Euro den abgelegenen Schotterparkplatz am Bleichwasen befestigen lässt, wird kein einziger Stellplatz zusätzlich geschaffen und während der Ertüchtigung des Platzes fallen auch diese Plätze weg.“ Die GRÜNEN sehen das Geld besser investiert in den Ausbau von Radwegen und Fahrradstellplätzen und die Etablierung eines kostengünstigen Stadtbusses. Die Stadt sollte hier zudem auf moderne Antriebsformen setzen, um entsprechende Fördergelder abzugreifen. Die Förderrichtlinie des Bundesumweltministeriums sieht für Elektrobusses immerhin eine Förderquote bis zu 80 Prozent der Investitionsmehrkosten vor.
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