Grün trifft: Wolfgang Rosentritt – Ein Dialog über nachhaltigen Wohnbau und die Zukunft des Bauens

Baustelle für Geschosswohnungen
Baustelle für Geschosswohnungen

Kitzingen, 15. August 2024 – Der Ortsvorstand BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN traf sich kürzlich mit dem Geschäftsführer der Rosentritt Wohnbau GmbH, Wolfgang Rosentritt. Thema des Dialogs war ein ausführlicher Austausch über die Herausforderungen und Potenziale des heutigen Wohnungsbaus in Kitzingen sowie die Zukunft des Bauens.
Diskutiert wurden Projekte der Rosentritt Wohnbau in Kitzingen angesprochen, wie schöner Wohnen am Main, die alte Bürgermeistervilla und der Neue Storg, die überwiegend im Bestand realisiert oder ohne zusätzlichen Flächenverbrauch umgesetzt wurden. „Ein Ziel, das uns GRÜNEN ebenso wichtig ist wie die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum“, betonte Kassiererin Christa Büttner. Jedoch wurde klar, dass sozialer Wohnungsbau in Kitzingen im Gegensatz zu größeren Städten wie Nürnberg oder Würzburg aufgrund fehlender Investoren schwierig ist.
Der allgemeine Trend im Bau gehe wegen stark gestiegenen Kosten weg vom Eigenheim. „Wir favorisieren weiter das Bauen im Bestand oder, wenn Fläche versiegelt werden muss, in die Höhe“, erklärte Rosentritt. Gleichzeitig beklagte er die starren EU-Vorgaben, die nachhaltige Projekte erschweren. Im Gegensatz dazu sei die Umsetzung von barrierefreiem Wohnraum unkompliziert, da pro Wohnung nur rund 5 Quadratmeter zusätzlicher Platz erforderlich sind.
Bei den abschließenden Themen herrschte große Einigkeit. In Kitzingen sollten Leerstände reduziert werden, mit nachhaltigen Baustoffen wie Holz, Mineralwolle und Recyclingbeton könnte die Bauwirtschaft ihre CO2-Emissionen deutlich senken und Beispiele aus den Niederlanden, Deutschland, Österreich und den USA zeigen, wie C2C auch im Bau das Cradle2Cradle-Konzept – also die vollständige Recyclingfähigkeit von Gebäuden –erfolgreich umgesetzt werden kann.
„Kitzingen hat so viel Entwicklungspotenzial, ich würde mir wünschen, dass hier größer gedacht wird“, schwärmte Rosentritt. Er hofft auf mehr Planungssicherheit von der Politik.
Christa Büttner und Martina Schuh bedankten sich herzlich bei Wolfgang Rosentritt für den informativen und inspirierenden Austausch. „Politik und Wirtschaft müssen gemeinsam an nachhaltigen Lösungen arbeiten – nicht nur in Brüssel und Berlin, sondern auch hier in Kitzingen“, resümierte Schuh.