Wofür wählen wir die denn? GRÜNE im Gespräch mit Fridays For Future-Aktiven 16. Februar 202015. September 2020 Eva Trapp im Gespräch mit den Fridays For Future-Aktiven. v.lks.: Melanie Stöcklein, Jonas Kruse, Eva Trapp, Viktoria Kolb. Foto: Klaus Sanzenbacher von Eva Trapp Im Anschluss an die FFF-Demo am 14. Februar in Kitzingen, luden die Sprecherinnen der GRÜNEN, Christa Büttner und Eva Trapp, die jungen Leute spontan zu einem Austausch ins Café ein. Es stand die Frage im Raum, wie es weitergehen soll mit der Protestbewegung der Jugend in Kitzingen. Melanie Stöcklein (18 J.) und Jonas Kruse (19 J.) organisieren gemeinsam mit Cora Völker (14 J.) die FFF-Demos. Zugleich sind die beiden im Vorstand der GRÜNEN Jugend, doch ist es ihnen wichtig, zu betonen, dass die Demonstrationen nicht parteigebunden sind. Jede und Jeder kann mitmachen! „Fridays For Future darf nicht nachlassen! Kommt raus aus Euer Komfortzone und unterstützt uns! Lasst uns für unser aller Zukunft weiter gemeinsam auf die Straße gehen!“Melanie Stöcklein Kruse ergänzt, dass es wünschenswert wäre, dass FFF sich besser strukturiert und koordiniert. Er betont auch, dass sich die Proteste nicht an Privatpersonen wenden, sondern Erwartungshaltungen an die Politik bestehen. Die Mandatsträger sollen die Erkenntnisse der Wissenschaft nicht ignorieren und endlich Rahmenbedingungen schaffen, die deutliche Fortschritte in Punkto Klimaschutz bedeuten. Und was sagt die Kitzinger Jugend zu den immer wieder aufkommenden Vorwürfen, dass die heutige Jugend ja selbst klimaschädlich lebe und erstmal mit gutem Beispiel vorangehen solle? „Diese Vorwürfe sind doch absurd und dienen bloß als Schutzschilder, um abzublocken! Nicht die Schüler müssen das Vorbild sein, sondern die Politiker! Wofür wählen wir die denn?“ Jonas Kruse Die Jugend könne nur schrittweise selber Veränderungen einführen, indem sie mit Eltern und Geschwistern diskutiere und Gewohnheiten ändere. Was sie denn bereits anders machen, fragte Trapp nach. Alle würden gerne im Bioladen einkaufen, doch können sich Schüler und Studenten dies schlicht nicht leisten. Alle essen weniger oder gar kein Fleisch mehr. Die Familie von Viktoria (17 J.) erzeugt mit Solaranlage eigenen Strom, fährt meist Fahrrad und erledigt Großeinkäufe mit dem Elektroauto. Beim Thema „Coffee to go“ ziehen alle am Tisch Sitzenden die Brauen hoch. Kruse berichtet, dass an seiner Schule jemand einen Aufkleber auf den Automaten geklebt hatte: „Für die Umwelt. Bitte nicht benutzen!“ Auf Augenhöhe mit der Jugend: v.lks.: Melanie Stöcklein, Jonas Kruse, Eva Trapp, Viktoria Kolb. Foto: Klaus Sanzenbacher Die meisten wollen auf den Führerschein verzichten und setzten aufs Fahrrad und den Ausbau des ÖPNV, was gerade auf dem Land immens wichtig sei. Annika (15 J.): „Ich möchte meine Ausbildung beginnen und müsste dann von Etwashausen nach Hopferstadt bei Ochsenfurt fahren. Da gibt es aber keine Verbindung. Ich muss mir eine private Mitfahrgelegenheit suchen.“ Viktoria ergänzt: „Ich bewerbe mich gerade für ein FÖJ (Freies Ökologisches Jahr) und bei Bewerbungen wird in der Regel ein Führerschein gefordert. Allein deswegen mache ich jetzt den Führerschein.“ Jonas Kruse: „Das ist auch ein Grund, weswegen ich auf die Straße gehe. Schauen Sie sich zum Beispiel mal die Bus-Verbindungen von Kitzingen nach Volkach an. Man müsste schon sehr viel Zeit und Flexibilität mitbringen! „Wir erwarten deshalb, dass den ganzen Wahlkampf-Versprechungen hinsichtlich eines verbesserten ÖPNV nun endlich auch Taten folgen!“ Jonas Kruse Wer bei FFF in Kitzingen mitmachen will meldet sich bitte bei melanie.stoecklein@web.de
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